Weiterbildung in Berlin: neue HR-Trends beim #RC23-Festival
Wer geeignete Fachkräfte finden und binden will, sollte in der Recruiting-Szene stets auf dem Laufenden bleiben sowie sein Netzwerk pflegen. Ein Highlight für viele HR-Manager*innen war da das #RC23 Festival, das am 6. und 7. Juni 2023 in Berlin stattfand und sich schwerpunktmäßig mit Recruiting, Retention und HR Tech befasste. Sarah von der Abteilung Personal & Recruiting der CONITAS war mit ihren Kolleginnen Melina und Alina vor Ort.
Hallo Sarah, bei Recruiting-Events ist ja oft der Fachkräftemangel das vorherrschende Thema. Wie war das beim #RC23 Festival und gab es auch andere Themen, die neu in der Szene sind?
Sarah: Der Fachkräftemangel – oder mittlerweile auch Arbeitskräftemangel genannt – und das dazu gehörige Recruiting ist nun seit 3 bis 4 Jahren in aller Munde. Dieses Jahr war das vorherrschende Thema Retention. Also Mitarbeitenden-Bindung. Der Arbeitskräftemangel wird bis mindestens 2030 anhalten, also beschäftigen sich die Unternehmen wieder verstärkt mit den Fragen: wie halten wir unsere Mitarbeitenden und welche Mehrwerte können wir ihnen bieten? Dabei sind zunehmend Benefits gefragt, die auf das moderne Arbeiten und die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben abzielen.
Ein weiteres großes Thema in der HR-Welt ist derzeit das Re- und Upskilling:
Hier geht es verstärkt darum, die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzuentwickeln und / oder umzuschulen etc. Das hat ja auch wieder mit Mitarbeitenden-Bindung zu tun.
Und der große „neue“ Trend ist natürlich Künstliche Intelligenz im Recruiting – wie und wo können Prozesse durch den Einsatz von KI vereinfacht, verbessert und effizienter gestaltet werden, ohne dass die persönliche Ebene zum Menschen – in der Innen- und Außenkommunikation des Unternehmens – verloren geht?
Das klingt nach vielen spannenden Themen! Und welcher Speaker oder Speakerin hat dich am meisten beeindruckt und warum?
Tatsächlich hat mir die Präsentation von Otto.de am besten gefallen, die beiden Speakerinnen (Angelina Walinski & Ildiko Peter) haben über „10 Hacks, die dein Recruiting boostern“ gesprochen. Viele Themen kennen wir. Allerdings war es sehr schön zu hören, dass Otto und viele andere mit den gleichen Themen vor Herausforderungen stehen.
Ein Tipp von den Referentinnen, der mir zum Beispiel sehr gut gefallen hat, ist „Denke in Potenzial und suche nicht den Perfect Fit“, also: suche nicht von vornerein den perfekten Bewerber bzw. Bewerberin, sondern schaue eher, wie du (künftigen) Fachkräften den Raum zur Weiterentwicklung bietest. Das hat dann auch wieder mit dem schon genannten Begriff „Upskilling“ zu tun und im weiteren Sinne auch mit Mitarbeitenden-Bindung.
Mit dem Weltreisenden Nick Martin, mit dem ihr ein Selfie gemacht habt, gab es ja auch einen eher ungewöhnlichen Keynotespeaker. Was für einen Bezug hatte er zu HR?
Nick Martin hat den Bezug zur HR-Arbeit geschaffen, indem er die HRler*innen ermutigt hat, die Arbeitswelt möglichst so aufzuziehen, dass sie flexibel bleibt, dass der Mensch weiter in den Fokus rückt. Und er hat deutlich gemacht, wie wichtig Personalwesen und Recruiting mittlerweile ist. Also hat er den Personalverantwortlichen Mut gemacht, weiter am Ball zu bleiben, für die Mitarbeitenden zu kämpfen, sodass die Firmen ein gutes Arbeitsklima haben. Es war also eher ein Vortrag für uns HRler, um uns aufzuzeigen, dass wir einen tollen und wichtigen Job machen 😊
Danach hatten wir als Team noch die Chance, uns länger mit ihm zu unterhalten, unter anderem über das Thema Remote Work. Er hat erzählt, wie viele Coworking-Spaces mittlerweile auf der Welt aufgemacht haben, wo ganz tolle Communities entstehen und Angestellte von verschiedenen Unternehmen voneinander lernen und das neue Wissen dann in ihre Firma einbringen können.
Wow, das klingt nach einem tollen Keynotespeaker und Gesprächspartner!
Du hast noch erwähnt, dass Künstliche Intelligenz auch ein großes Thema beim Festival war. Kannst du Beispiele vom Event nennen, inwiefern KI schon in der HR-Szene eingesetzt wird?
KI spielt in der Recruitingwelt mittlerweile eine immer größere Rolle. Auf dem Festival haben viele Recruiter*innen den Einsatz dieser Technologien befürwortet. Anwendungsbereiche gibt es zum Beispiel im Active Sourcing oder beim Formulieren von Stellenanzeigen. Was den Einsatz in der allgemeinen HR-Arbeit betrifft, also z.B. in der Einbindung bei Themen wie Kultur und Mitarbeitenden-Zufriedenheit, so war allerdings der Tenor, dass dies immer noch von Mensch zu Mensch laufen sollte. Und dass hier keine Möglichkeit bestünde, die KI in einem guten Maße einzusetzen.
Wurde auch über Trends berichtet, die wir in der CONITAS schon umsetzen?
Ich denke, grundsätzlich sind wir im Recruiting bei der CONITAS schon ziemlich modern unterwegs. Wir nutzen Tools zur Unterstützung, wir sind schnell, wir halten es sehr persönlich und versuchen, die Candidate Experience so transparent und menschlich wie möglich zu halten. Und mit unserem Welcome Day sorgen wir dafür, dass alle neuen Kolleg*innen gut und mit allen wichtigen Infos versorgt bei uns starten können.