IT-Strategien & Trends: Digitalisierung der Verwaltung ist eine Gemeinschaftssache

Nach langer Zeit im Online-Modus endlich wieder in Präsenz: am 27. und 28. Februar trafen sich IT-Verantwortliche aus öffentlicher Verwaltung, Politik und verwaltungsnaher Wirtschaft, um sich über neue Entwicklungen und Trends der Digitalisierung auszutauschen. Die diesjährige Ausgabe der IT-Strategien & Trends fand mit rund 60 Teilnehmenden in Nürnberg statt, in den Räumlichkeiten des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat, welches das Event mitveranstaltet hatte. Weitere Veranstalter waren wie bei den Auflagen zuvor die Bundesagentur für Arbeit, die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder, die Deutsche Rentenversicherung Bund sowie die CONITAS. Die Veranstalter waren zudem mit Vorträgen beim Event vertreten.

„Die diesjährige Ausgabe der IT-Strategien & Trends war ein Event voller Premieren“ freut sich Johann Grathwohl, IT-Sicherheitsbeauftragter der CONITAS, der gemeinsam mit Ansgar Hennecke, dem Leiter des Bereichs IT-Betrieb bei der CONITAS, erstmals als Mitveranstalter beim Event mitgewirkt hat. Denn nach langer Zeit fand die IT-Strategien & Trends endlich wieder in Präsenz statt. Zum ersten Mal war auch das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat als Mitveranstalter dabei. Und eine weitere Premiere bestand darin, dass die diesjährige IT-Strategien & Trends noch um einen zweiten, interaktiven Part ergänzt wurde.

„Ich freue mich auch sehr, dass auch aus Österreich und der Schweiz Teilnehmende zu unserer Veranstaltung angereist sind, und auch die Gesellschafter der CONITAS waren am Start: die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder, der Landesbetrieb Daten und Information sowie die Bundesanstalt für Post und Telekommunikation“, sagt Ansgar Hennecke von der CONITAS, und ergänzt: „Das zeigt, dass sich die IT-Strategien & Trends mittlerweile als namhafte Plattform rund um die Digitalisierung von Verwaltung etabliert hat.“

Keynote und Vorträge zu verwaltungsrelevanten IT-Themen

Eröffnet wurde das Event mit der großen Frage „Wohin steuert der Öffentliche Dienst?“, einer Keynote von Stefan Latuski, CIO der Bundesagentur für Arbeit und CEO des IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit, die einen umfassenden Überblick über die Potenziale und Herausforderungen der Digitalisierung im Verwaltungsumfeld bot.

Anschließend folgten Vorträge zu Schlüsselthemen. Einen Schwerpunkt bildete dabei das Thema Cloud mit den Facetten Multi-Cloud-Management, souveräne Cloud, sowie Cloud und IT-Sicherheit. Weitere Vorträge handelten von Agilen Vorgehensmodellen mit SAFe, organisationsübergreifendem Identity Access Management sowie Generativer KI. Jens Sattler, KI-Experte bei der CONITAS, fasst seinen Vortrag zusammen: „Ich habe versucht aufzuzeigen, welche enormen Potenziale das Thema „Künstliche Intelligenz“ nicht nur für Unternehmen, sondern besonders auch für Behörden beinhaltet, und wie durch lokal betriebene KI-Modelle auch individuelle Richtlinien und Datenschutzvorgaben berücksichtigt werden können.“ Als potenzielle Anwendungsfelder von KI in der öffentlichen Verwaltung nannte Jens Sattler beispielhaft den Einsatz von KI-basierten Chat-Bots, welche natürliche Sprache und kontextuale Zusammenhänge “verstehen” und auch vorausgegangene Dialoge einbeziehen, anstatt nur auf vorprogrammierten Regelwerken zu basieren.

Johann Grathwohl von der CONITAS reihte sich in seinem Vortrag „IT-Sicherheit im Cloudzeitalter“ in die zwei Vorträge über die Cloud-Strategie der Bundesagentur für Arbeit sowie der Deutschen Rentenversicherung Bund ein. „In meinem Vortrag habe ich veranschaulicht, warum aus Sicht der Informationssicherheit Cloud-Nutzung kritisch gesehen werden muss“, so Johann Grathwohl und fügt hinzu: „Im weiteren Verlauf habe ich anhand des BSI IT-Grundschutz erläutert, was bei einer Cloud-Nutzung unter den Rahmenbedingungen der öffentlichen Verwaltung berücksichtigt werden muss und wie der IT-Grundschutz des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik für die Cloud-Strategie genutzt werden kann.“

Fachkräfte für die digitalisierte Verwaltung gewinnen

Zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages ging es um Personal- und Recruitingstrategien für die öffentliche IT, ein Vortrag vom IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit in Zusammenarbeit mit der CONITAS, der von Strategien und Erfolgsrezepten in Zeiten des Fachkräftemangels handelte. Sandro Novarini Montero, Recruiter bei der CONITAS, betonte darin, dass Recruiting als ganzheitlicher Ansatz zu sehen sei. Relevante Bausteine seien hierbei die Positionierung der Arbeitgebermarke, die Steigerung der Bekanntheit, sowie die Generierung von Touchpoints. Eine zentrale Rolle spielt laut Sandro Novarini Montero auch das Active Sourcing, beispielsweise in Form von personalisierten Video-Botschaften.

Interaktiver Part: Teilnehmende bringen zahlreiche Ideen ein

Am zweiten Veranstaltungstag hieß es dann: „Ran an die Tische!“. Nach einem erkenntnisreichen Impulsvortrag zu aktuellen Herausforderungen für die öffentliche IT ging es über zum Kernstück der Veranstaltung, dem World Café. Bei diesem interaktiven Format sollten die Teilnehmenden, verteilt an mehreren Tischen, diskutieren und Lösungsansätze vorbereiten: Übergeordnet ging es dabei um aktuelle Herausforderungen für die öffentliche IT und den Umgang mit stetig wachsenden Aufgaben bei zunehmend limitierenden Faktoren.

Die Themen der vier Tische waren breit gefächert: eine Gruppe befasste sich beispielsweise mit Aufgaben im Kontext der Digitalisierung, auch unter Berücksichtigung politischer und rechtlicher Anforderungen. Eine andere Diskussionsrunde nahm die Rahmenbedingungen im Kontext der Digitalisierung in den Fokus und widmete sich unter anderem dem Aspekt der Agilisierung. Der nächste Tisch wiederum befasste sich mit Recruiting-Strategien in Zeiten des Fachkräftemangels und bot somit eine inhaltliche Fortführung des Vortrags vom Vortag. An Tisch Nr. 4 sollten Feedback und Anregungen, aber auch zukünftige Mitstreitende für die Organisation und Ausrichtung der IT-Strategien & Trends gesammelt werden.

„Wir sind überrascht, wie gut dieser neue, interaktive Teil ankam“, so Ansgar Hennecke von der CONITAS, der die Einführung für das World Café gemacht hatte, und ergänzt, „es entstand ein reger Austausch mit kreativen Lösungsansätzen, und einige Teilnehmende zeigten auch großes Interesse, die IT-Strategien & Trends in der nächsten Auflage aktiv zu unterstützen. Vor allem hat dieser Workshop-Part gezeigt, wieviel wir erreichen können, wenn wir uns vernetzen, unsere Stärken bündeln und gemeinschaftlich die digitalisierte Verwaltung auf das nächste Level heben.“