Podcasts in der Unternehmenskommunikation

„Die CONITAS erlebbar machen“ – Podcasts in der Unternehmenskommunikation

Für viele Mediennutzende sind Podcasts aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken: ob im Auto, beim Kochen oder auf dem Sofa; ob über Spotify, Apple oder Google Podcasts: wer einmal hängengeblieben ist, will oft auch die nächste Folge hören.

Auch in der Unternehmenskommunikation werden Podcasts zunehmend beliebter. So wurde auch bei der CONITAS im vergangenen Jahr ein Audioformat ins Leben gerufen: „Insights – zwei Kollegen fragen nach“. Adrian vom IT-Betrieb und Henning von der IT-Beratung der CONITAS stellen ihren Podcast im Interview vor.

Hallo Adrian und Henning, was hatte euch Anfang 2022 bewogen, einen firmeneigenen Podcast zu starten?

Adrian: Das ist aus einer Idee beim Mittagessen entstanden, nachdem wir gemeinsam eine Schulung als Video-Tutorial aufgezeichnet haben. Ich hatte richtig Lust, so einen Podcast auszuprobieren, obwohl ich selbst kein intensiver Podcast-Hörer bin.

Henning: Adrian hat nicht lockergelassen und dann haben wir gesagt: geschwätzt ist geschwätzt, wir machen es.

Und wir haben gleich Unterstützung erhalten, alle haben gesagt: Das könnte ein Mehrwert sein, probiert es aus! Die Geschäftsführung hat uns Arbeitszeit zur Verfügung gestellt, die interne IT hat sich um die Infrastruktur gekümmert und das Schneiden übernommen und auch die Marketing-Abteilung hat uns geholfen.

Adrian: Für uns ging es um die Mischung, dass man Kreativität fördert und ein Signal in die Firma sendet: Dass es sich lohnt, über den Tellerrand hinauszublicken, mal was anderes auszuprobieren, was nicht mit der täglichen Arbeit zu tun hat.

Henning: Jeder bewegt sich sonst so in seiner Bubble; während Corona war das sowieso so, keine Kaffeegespräche mehr. Wir wollten etwas Nachhaltiges, leicht Zugängliches machen, Informationen über das Unternehmen verteilen, die man ganz nebenbei konsumieren kann. Die Firma erlebbar machen: Unternehmensbuilding, ich fühle mich zugehörig, ich kenne die Leute besser und verstehe, wie die Firma funktioniert.

Adrian: Und wir hatten nicht mit dem Erfolg gerechnet, mit dieser großen Anzahl an Hörerinnen und Hörern.

Henning: Wir haben mit dem Podcast eine Reichweite von über 50 Prozent. Auch auf Management-/Team-Lead-Ebene wird der Podcast gerne gehört, und für uns beide ist die Produktion jedes Mal ein Lichtblick. Auch wir lernen was dabei, weil wir tolle Interviewpartner haben.

Ihr habt schon Kolleginnen und Kollegen bzw. Führungskräfte aus verschiedenen Bereichen interviewt, zum Beispiel vom IT-Betrieb, dem HR, dem Project Management Office und dem Recruiting. Wie trefft ihr eure Auswahl, wen ihr für die nächste Gesprächsrunde einladet und welche Themen ihr auf die Agenda nehmt?

Adrian: Im Moment geht es in unseren Interviews hauptsächlich um den Menschen. Zum Beispiel, was macht der- oder diejenige in der CONITAS, oder auch mal Hobbies.

Henning: Demnächst wollen wir mehr in Themenfelder reingehen, zum Beispiel konkret Projekte und Vorgänge im Unternehmen vorstellen.

Adrian: Wir fragen die Leute immer, wen sie sich selbst gerne mal im Podcast anhören wollen. Oder Henning und ich überlegen, wen wir gerne mal im Gespräch hätten. Bisher haben alle zurückgeschrieben: Klasse, dass ihr an mich gedacht habt. Die Herausforderung war dann eher, auch die Zeit zu finden.

So ein Podcast benötigt ja auch einiges an Technik. Was für Equipment verwendet ihr?

Adrian: Angefangen haben wir mit drei Ansteckmikrofonen und hatten die mit dem Diensthandy gekoppelt und haben die Folgen aufgezeichnet. Mittlerweile nutzen wir Rodecaster Pro II, ein Mischpult, das wir mit zwei Rode-Standmikrofonen für uns beide und einem weiteren Mikrofon für Gesprächspartner nutzen.

Durch den Rodecaster Pro II können wir auch Kollegen aus anderen Standorten interviewen, da kann man auch digitale Audioquellen einbinden wie Laptop, Telefon, Bluetooth-Endgeräte….

Henning: Am Anfang haben wir die Technik genommen, die da war, weil wir erstmal schauen wollten, ob sich die Kolleginnen und Kollegen das überhaupt anhören. Nach einem halben Jahr haben wir festgestellt, es wird konsumiert. Dann kam der Vorschlag vom Kollegen aus der internen IT, das professioneller durchzuführen, damit auch weniger Zeit zum Schneiden anfällt.

Euer Podcast ist absichtlich kein Produkt aus der Marketing-Abteilung, sondern gibt – mit euch als Moderatoren und Redakteuren – IT-Wissen aus dem CONITAS-Team und Praxisbeispiele aus erster Hand wieder. Wie bereitet ihr euch auf eure Gesprächspartner vor?

Adrian: Wir haben unsere Standardfragen: Was macht der Kollege oder die Kollegin bei uns, was hat ihn oder sie bewogen, zur CONITAS zur kommen. Das ist der rote Faden, daraus ergeben sich Folgefragen, die führen zum Dialog.

Henning: Wir sagen nicht: Morgen kommen die Kolleginnen von Finance, da schauen wir uns die Abteilung an. Wir stellen einfach nur Fragen. Das ist authentisch; das, was uns durch den Kopf geht. Es ergibt sich im Gespräch.

Ich versuche, ein Verständnis zu bekommen, was die Leute täglich machen, und frage aus der Situation heraus. Und das funktioniert super mit Adrian, und daraus entwickelt sich mit dem Gesprächspartner ein Dialog. Wir wollen dadurch auch für andere einen Mehrwert generieren. Es ist auch ok, dass wir mal eine Frage stellen, die am Thema vorbeigeht; dann lernen wir wieder was dabei.

Euer Podcast wird unter anderem über unser Intranet und auch über unseren internen Newsletter verbreitet. Erhaltet ihr gelegentlich Feedback von Kolleginnen und Kollegen?

Adrian: Ich habe nicht damit gerechnet, dass so viele Vorschläge für Gesprächspartner kommen und es als so authentisch wahrgenommen wird, da es nicht gescriptet ist.

Ein Feedback war zum Beispiel: Ein ungeschöntes Produkt, bei dem man sich als Mitarbeiter wiederfindet.

Henning: Kolleginnen und Kollegen dürfen uns sagen, was sie denken; wichtig ist, dass man ehrlich ist.

Adrian: Wir haben auch schon gehört: Gut, dass ihr den Kollegen X einladet, bei dem ich mich schon immer mal gefragt habe, was der macht, aber nie Zeit hatte, nachzufragen. Oder: Ach, der Kollege Y in Mainz kümmert sich auch um das Thema? Man hat somit auch die interne Kommunikation gefördert.

Henning: Eine Kollegin hat gesagt, sie hört jede Folge und freut sich darüber. Der Podcast wird über alle Ebenen gehört.

Adrian: Von Mitarbeitern für Mitarbeiter. Ich habe echt nicht mit dem Zulauf gerechnet: 120-130 Personen hören sich im Durchschnitt die ganze Folge von 20-30 Minuten an. Über 200 hörten sich unser Special zu unserem Großevent NEXT an. Anfangs hatten wir gesagt, wenn wir 40 Leute erreichen, machen wir weiter. Die Erwartungshaltung wurde deutlich überholt.